Hermann Hesse – Unterm Rad

Hermann Karl Hesse war ein Dichter und Freizeitmaler, der im Jahre 1946 mit dem Nobelpreis der Literatur ausgezeichnet wurde. Außerdem wurde ihm im Jahre 1954 der Orden „Pour le Mérite“ für Wissenschaft und Künste verliehen. In seinem Roman „Unterm Rad“ verarbeitet Hesse Erfahrungen, die sein eigenes Leben leidvoll gestaltet haben. Auf eine teilweise sarkastische und doch sehr heftige Art klagt er in diesem Buch Eltern und Lehrer an, die mit ihren Erwartungen für übermäßigen Druck bei den Jugendlichen sorgten. Die daraus entstanden Nöte wurden jedoch übersehen.

Eine der Hauptfiguren ist Hans Giebenrath. Er lebt zusammen mit seinem Vater Joseph und der Magd Anna in einer Kleinstadt im Schwarzwald. Dort ist Hans für seine Intelligenz bekannt. Lehrer und Rektor bemühen sich stets, den Jungen auf das „Württembergische Landesexamen“ vorzubereiten. Diese staatliche Prüfung ist für die besten Schüler des Jahres gedacht und erlaubt ihnen den Besuch eines protestantisch-theologischen Seminars im Kloster Maulbronn. Dieses wiederum ist die Qualifikation für den Abschluss des Tübinger Stifts.

Die Interessen von Hans gelten vor allem der Tierwelt. Er liebt es, zu angeln und sich um seine Kaninchen zu kümmern. Doch all dies wird ihm vom Vater genommen, damit er sich auf das Studieren konzentrieren kann. Seine wohlverdienten Sommerferien, die nach dem „Württembergischen Landesexamen“ angebracht sind, muss Hans mit Griechisch- und Mathematikstunden verbringen. Er klagt über regelmäßige Kopfschmerzen, die von der Schule und dem Vater ignoriert werden.

Später lernt er Hermann Heilner kennen, der seine eigene Intelligenz verachtet. Nach einer Prügelei wird Heilner von den Menschen verachtet und auch Hans schafft es nicht, die Freundschaft aufrechtzuerhalten. Durch den enormen Leistungsdruck fallen seine Noten ab, er kann sich nicht mehr konzentrieren. Auch seine kurzweilige Liebe zu Emma und der verspätete Beginn einer Schlosserlehre können Hans nicht davor bewahren, später tot in einem Fluss aufgefunden zu werden. Selbstmord wird vermutet, doch dies kann zu dem Zeitpunkt nicht mehr festgestellt werden.