Der Kanon die deutsche Literatur – Erzählungen

Novellen, Parabeln, Kurzgeschichten und jegliche Art von Erzählungen haben die Menschen schon immer fasziniert. In der 2003 erschienenen Anthologie „Der Kanon – die deutsche Literatur (Erzählungen)“ listet der Literaturkenner Reich-Ranicki 180 Werke dieser Art auf. Erzählungen von 90 Autoren, der Weimarer Klassik, über alle deutschen Literaturepochen, bis zur Gegenwart können in den zehn Bänden dieser Zusammenstellung gelesen und genossen werden. Reich-Ranicki wählte die Texte nach ihrer literarischen Qualität sowie der Lesbarkeit aus und schuf damit eine Auswahl von interessanten Erzählungen über zahlreiche verschiedene Themen.

Die Anthologie ist in zehn Bände sowie einem Begleitband gegliedert. In dem zuletzt Genannten richtet der Literaturkenner und bekannte Publizist, Reich-Ranicki einige Worte an den Leser und klärt ihn über die Gattung der Erzählungen und seine Auswahlkriterien für die Zusammenstellung auf. Des Weiteren finden sich Kurzbiografien zu allen vorkommenden Autoren, wodurch sich jeder einen gewissen Wissenshintergrund aneignen kann, der nicht selten für das Verständnis der Werke benötigt wird.

Jeder Band beinhaltet Werke von einer bestimmten Auswahl an Autoren, wobei diese chronologisch nach ihren Lebzeiten geordnet wurden. So finden sich in Band 1 die Vertreter der Weimarer Klassik, wie Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller bis hin zu Heinrich von Kleist. Das zweite Buch beinhaltet die herausragenden Werke von Clemens Brentano bis hin zu Jeremias Gotthelf. Im dritten Band findet der interessierte Leser Werke von Heinrich Heine bis Theodor Storm. Band vier beinhaltet Erzählungen von Gottfried Keller bis zu einem der bedeutendsten deutschen Vertreter des Realismus‘: Theodor Fontane. Geschichten von Conrad E. Meyer bis Hugo von Hofmannsthal finden sich im fünften Buch. Thomas Mann bis Alfred Döblin erfreuen den Leser im darauf folgenden Band. Wer die Erzählungen von Alfred Döblin bis Franz Werfel bevorzugt, findet diese im sechsten Buch der Anthologie. In den folgenden Bänden acht bis zehn finden sich zahlreiche Literaten des 20. und 21. Jahrhunderts.