„Die Wahlverwandtschaften“ ist ein klassizistischer Roman eines Schriftstellers, der das damalige Literaturzeitalter stark geprägt hat. Johann Wolfgang von Goethe wurde im Jahre 1749 geboren und starb im März 1832 in Weimar. Das Buch „Die Wahlverwandtschaften“ erzählt die Geschichte eines glücklichen Ehepaares, dessen Alltag durch tragische Verwicklungen völlig durcheinandergebracht wird. Eduard und Charlotte, so werden die beiden Hauptcharaktere betitelt, führen seit ihrer Jugend eine glückliche Liebesbeziehung, die auf einem malerischen Landgut endet, auf dem sie sich nach ihrer Heirat niedergelassen haben. Nach wenigen Jahren tritt ein alter Freund von Eduard in das Leben der beiden. Der Hauptmann, unverschuldet in Not geraten und nun Hilfe suchend, findet bei dem Ehepaar Unterschlupf.
Auch die Nichte von Charlotte, Ottilie, kommt hinzu. Eduard und Ottilie sowie der Hauptmann und Charlotte fühlen sich zueinander hingezogen. Fremdgehen galt im damaligen Jahrhundert als eine Todsünde. Und obwohl Eduard und Charlotte ein Kind miteinander haben, knistert es immer mehr zwischen den Wahlverwandten und dem Ehepaar. Dieses Kind, entstanden durch ein „Missgeschick“, als Eduard eines Nachts zu Ottilie wollte und sich im Schlafzimmer seiner Frau wiederfand, war jedoch dem Hauptmann und Ottilie sehr ähnlich. Letztendlich entscheiden sich Charlotte und der Hauptmann, den sittlichen Geboten zu gehorchen und entzweien sich. Doch die Leidenschaft von Eduard und Ottilie ist so stark, dass sie einander nicht widerstehen können. Ein todbringender Fehler.
Als Eduard in den Krieg zieht und nach seiner Rückkehr die Gefühle für Ottilie offen freigibt, kommt es zu einem folgenschweren Fehler, denn das Kind der beiden ertrinkt. Daraufhin stirbt Ottilie an der Verzweiflung und der Trauer um das verstorbene Kind. Eduard hingegen lässt sein Leben durch einen natürlichen Tod. In diesem Buch wollte Goethe ein Thema zur Sprache bringen, was damals als Tabu galt: das Thema der Wahlfreiheit, die Menschen nicht nur bei der Wahl des Partners haben, sondern auch in all ihren anderen Lebensentscheidungen.