Theodor Fontane – Effi Briest

Heinrich Theodor Fontane, 1819 in Neuruppin geboren und 1898 in Berlin gestorben, war ein bedeutender Schriftsteller, der den poetischen Realismus stark geprägt hat. In seinen Romanen gelang es ihm, die verwendeten Figuren sehr charakteristisch zu beschreiben und in den Köpfen der Leser für klare Bilder zu sorgen. Sein Roman „Effi Briest“ stammt aus dem Jahre 1896 und handelt von einer jungen Frau, die sich ihre Art zu leben nicht immer selbst aussuchen durfte. Mit 17 Jahren wird Effi Briest mit dem Baron von Innstetten verheiratet. Dieser ist mehr als doppelt so alt wie sie und sie erinnert ihn stark an ihre Mutter, die er so verehrte.

Nach ihrer Hochzeitsreise und den ermüdenden Wegen durch etliche Kunstausstellungen lässt sich das Paar in Kessin nieder. Effi, eine junge und naive Frau, die sich stark nach Liebe sehnt, bekommt von ihrem Mann nicht das, was sie braucht. Baron Geert von Innstetten ist sehr pflichtbewusst und wenig einfühlsam. Während eines längeren Berlinaufenthalts von ihm bemerkt Effi, wie einsam sie eigentlich ist. Auch die Geburt ihrer Tochter stimmt die junge Frau nicht sonnig. Als nach einiger Zeit der Landwehrbezirkskommandeur Major von Crampas in die Gegend kommt, wird Effis Leben auf den Kopf gestellt.

Obwohl auch er verheiratet ist und zwei Kinder hat, fühlt er sich magisch zu Effi hingezogen und geht in ihrer Villa ein und aus. Als es bei einer Schlittenfahrt zu einem Handkuss kommt, ist Effi verwirrt. Zu gern würde sie sich ihren Gefühlen hingeben, doch die gesellschaftlichen Erwartungen sind einfach zu hoch. Durch einen glücklichen Zufall sind Effi und ihre Familie gezwungen, nach Berlin zu ziehen. Die Vergangenheit holt Effi immer wieder ein, und als ihr Mann schließlich hinter das Geheimnis von ihr und dem Major kommt, verlässt er Effi. Diese stirbt am Ende an einem gebrochenen Herzen. Ein ergreifender Roman, der zeigt, dass vielen Menschen die gesellschaftlichen Konventionen wichtiger waren als das Schicksal eines geliebten Menschen.